Ich erinnere mich noch gut an das Jahr 1981.

Ich war 28 Jahre alt, hatte wenig Geld und noch weniger Erfahrung – aber ein großes Herz für echtes Handwerk.

In meiner kleinen Wohnung, an einem wackeligen Holztisch, habe ich meine allererste eigene Ledertasche genäht.

Ich wusste damals nicht, dass aus diesem Moment ein ganzes Leben voller Leder, Nadel und Faden entstehen würde.

1994 habe ich mir dann meinen größten Wunsch erfüllt:

Ich eröffnete meine eigene kleine Ledermanufaktur.

Es war kein großer Laden, aber er war warm, nach Holz und Leder duftend, und jede Kundin wurde wie eine Freundin begrüßt.

Dort habe ich unzählige Abende verbracht, Taschen genäht, repariert, verfeinert – und viele schöne Gespräche geführt.

Im Jahr 2008 entstand eine meiner liebsten Kreationen.

Eine einfache, elegante Schultertasche – nicht zu groß, nicht zu klein, zeitlos, wie eine gute Erinnerung.

Viele Kundinnen kamen nur für genau dieses Modell zurück.

Es berührt mich noch heute, wenn ich daran denke, dass eine Tasche, die ich mit meinen Händen gefertigt habe, Teil ihres Alltags wurde.

In diesem neuen Deutschland erkenne ich vieles nicht mehr wieder. Mieten haben sich verdoppelt, die Straßen fühlen sich härter an, und die kleinen Geschäfte, die früher das Herz unserer Nachbarschaften waren, kämpfen heute ums Überleben. 

Alles, was ich gemacht habe, steckt voller Erinnerungen – an meine Jugend, an meine Kundinnen, an ein Leben, das nach Leder duftet.

Danke euch allen, dass ich ein Teil eurer Leben sein durfte.